Vielseitige Standorte und vielseitige Verwendung
Schwach saure bis kalkreiche Böden sind geeignete Untergründe für diese Art, die in den südlichen Alpen teilweise bis auf über 1800 m wächst und dort sogar die Baumgrenze bildet. Auf Standorten in Mitteleuropa, auf denen bisher die Fichte zuhause war, können sehr oft auch Buchen gedeihen. Bevor im Mittelalter ein großer Raubbau an den Wäldern begann, war Deutschland sogar gewissermaßen ein Buchenland. Als die Wälder, seinerzeit in schlimmem Zustand, Mitte des 18. Jahrhunderts aufgeforstet wurden, geschah dies oft mit Kiefern und Fichten. Doch diese Arten, vor allem die Fichte, leiden stark an der Veränderung des Klimas, den trockenen Sommern und den Massenvermehrungen der Borkenkäfer.
Der Buche wird hingegen eine hohe Anpassungsfähigkeit an ihre Umgebung bescheinigt. Dies könnte sich hinsichtlich des Klimawandels als sehr vorteilhaft erweisen: Häufigeren Trockenperioden begegnet die Rotbuche mit einer abnehmenden Blattdichte im Kronenbereich. Somit verringert sich der Wasserverlust durch Verdunstung. Niederschläge können an der glatten Rinde, den Ästen und Stämmen deutlich schneller nach unten ablaufen als bei Nadelbäumen. Rot-Buchen tragen somit dazu bei, dass mehr Wasser am Waldboden ankommt, anstatt an den Nadeln anderer Bäume „nutzlos“ zu verdunsten.